Trinität und Geschichte

Prof. DDr. Jakob Deibl (Wien) spricht im Rahmen der VO „Trinität und Geschichte“ zum Thema „Trinitarische Spuren in der Kunst“.

Zum Vortrag: Trinitarische Spuren in der Kunst – Fragmente:

So zentral der Gedanke der Trinität für die theologische Reflexion ist, in den Künsten hat er, verglichen mit anderen christlichen Motiven, keine vorrangige Bedeutung. Dies hängt wohl damit zusammen, dass der Trinität keine unmittelbare Anschauung entspricht und sie sich jeder Repräsentation entzieht. Als sich im 20. Jhdt. die Künste sukzessive von der Darstellung konkreter Inhalte verabschieden und zur Darstellung des Undarstellbaren werden, hätte sich über das Motiv der Trinität eine neue Verbindung von Religion und Kunst ergeben können, doch war die Zeit von deren intensivem Kontakt da bereits Geschichte. Trotz alledem lassen sich Spuren des Trinitarischen in den Künsten finden, denen der Vortrag folgen möchte. Dabei zeigt sich jedoch, dass in der Kunst immer nur Fragmente des Trinitarischen begegnen, nicht aber Illustrationen des trinitarischen Dogmas als solchen. Dies muss jedoch nicht als Mangel angesehen werden. Vielmehr weist es darauf hin, dass Kunst dem Fragment (dem Partikulären, dem Besonderen) eine unaufgebbare Dignität zu geben vermag.

Zur Person:

Prof. DDr. Jakob Deibl ist Assistenzprofessor für „Religion und Ästhetik“ am Fachbereich Theologische Grundlagenforschung an der Katholisch-Theologischen Fakultät und wissenschaftlicher Manager des Forschungszentrums Religion and Transformation in Contemporary Society (RaT)der Universität Wien.