Triest und Alexandria – Zwei Tore nach Palästina Jüdische Migrationswege und -erfahrungen in der Zwischenkriegszeit

08.06.2022
18:00 - 20:00
Centrum für Jüdische Studien
SR 62.31 | Universitätsbibliothek, Universitätsplatz 3a/ 3.OG, 8010 Graz

Der Vortrag findet hybrid statt.

Bitte registrieren sie sich für die Online-Teilnahme unter: office.cjs(at)uni-graz.at

 

Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie kam es nicht nur zur Etablierung neuer Nationalstaaten und damit einhergehend zusätzlicher Grenzschranken in Europa, sondern auch zu einer Wiederbelebung transnationaler Migrationsbewegungen. Die sozialpolitischen Verwerfungen in Zentral- und Osteuropa führten insbesondere zu einer neuen jüdischen Wanderungsbewegung, die verschiedene Häfen erreichte und vor allem das damalige Mandatsgebiet Palästina zum Ziel hatte.

Neben Triest wurde auch Alexandria zu einem Angelpunkt in diesem jüdischen Migrationsnetzwerk, das sich post1918 (re)etablierte. Der Vortrag widmet sich daher den beiden Hafenstädten, spürt den jüdischen Migrationswegen und -erfahrungen in der Zwischenkriegszeit nach und fragt nach den Interessen und Motiven der Akteur:innen, die die beiden Häfen Triest und Alexandria zu „Toren nach Palästina“ machten.

Björn Siegel ist Kurt-David-Brühl Gastprofessor am Centrum für Jüdische Studien der Universität Graz für das Sommersemester 2022 und erforscht in verschiedenen Projekten jüdische Migrationsprozesse, -orte und -akteure. Seine Forschungen zum „Schiff als Ort in der jüdischen Migrationsgeschichte“ und zu „Fritz Pinkuss – Ein deutscher Rabbiner in Brasilien“ gehen lokal-, ideen- und wirtschaftsgeschichtlichen Fragen nach und verbinden dabei Migrations-, Wirtschafts- und Religionsgeschichte. Jenseits der Gastprofessur ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für die Geschichte der deutschen Juden (Hamburg) tätig.