Stephan Ozsváth: Puszta-Populismus. Viktor Orbán - ein europäischer Störfall?

Stephan Ozsváth: Puszta-Populismus. Viktor Orbán - ein europäischer Störfall?

 

03.12.2018
17:00 - 19:00
Zentrum für Südosteuropastudien
[015B010002] Hörsaal HS 15.11, Universitätsstraße 15 Bauteil B, 1.Obergeschoß

Als Viktor Orbán 2010 die Wahlen gewann, sprach er von einer „Revolution an der Wahlurne“. Seitdem hat der Rechtspopulist Ungarn auf seine Bedürfnisse maßgeschneidert: Seine Leute kontrollieren die meisten Medien, die Justiz und die Wirtschaft.

Die Opposition ist zerschlagen, die Regierungspartei Fidesz „das nationale Kraftzentrum“. Aus dem EU-Mitgliedstaat soll ein „illiberaler“ Staat werden. Orbán drangsaliert Nichtregierungsorganisationen, er schafft ein Klima des Hasses – seit Jahren liegt er über Kreuz mit Brüssel. Die Korruption in Ungarn indes blüht. Mittlerweile ist Orbán die ungarische Bühne zu klein. Auch die EU will Orbán verändern: Mehr Nation, weniger Europa ist sein Credo. Selbst seine konservative Parteienfamilie EVP  spaltet Orbán. Den Rechtspopulisten weltweit ist Orbán Lichtgestalt, den Linken und Liberalen der Gottseibeiuns. Was ist das Geheimnis seines Erfolgs ? Geld aus Brüssel plus populistische Rhetorik, meint Stephan Ozsváth, Journalist und Autor des Buches „Puszta-Populismus“. 

Stephan Ozsváth, Jahrgang 1965, geboren in Andernach (Deutschland), Vater Ungar, Mutter Deutsche. Studium in Berlin, Granada, Debrecen (Publizistik, Spanisch, Lateinamerikanistik, Ungarisch), fünfjährige Ausbildung zum NLP-Trainer. Seit 1992 arbeitet er als Journalist für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und deutsch-sprachige Printmedien in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Von 2012 bis 2017 war er Südosteuropa-Korrespondent der ARD (Hörfunk). Im letzten Jahr veröffentlichte er das Buch „Puszta-Populismus. Viktor Orbán – ein europäischer Störfall?“ (danube books). Heute lebt und arbeitet er in Wien und Berlin.

 

Moderation: Univ.-Prof. Dr. Florian Bieber