ONLINE: Grazer Vorlesungen zur Kunst des Schreibens (Teil 1)

Mit: KATHRIN RÖGGLA

Die Veranstaltung findet ONLINE statt und ist am Veranstaltungstag als LIVESTREAM auf der Literaturhauswebseite abrufbar.

Entsteht Literatur wirklich aus der Figur der Ausrede, wie der Literaturwissenschaftler Fritz Breithaupt feststellt oder nicht vielmehr aus dem Gefühl, nicht ausreden zu können? Was verbindet heute beide Momente? Und ist die Lust ausreden zu können immer noch einfach ein raumgreifender Moment, oder vielmehr eine Raumkrümmung, die Literatur unternimmt? Vor allem bei mir. Also in erster Instanz bei mir. Oder bin ich gar nicht so sehr gemeint mit meiner eigenen These.

Ob ich nur abschreibe, wenn ich schreibe, und wen ich abschreibe, bzw. warum ich so sehr meine eigenen Texte immer wieder abschreibe oder vielmehr die der anderen, das möchte ich ebenso beobachten, wie die Frage, ob Abschreiben eher ein Vollzug einer Nachahmung ist oder immer der einer Überschreibung. Und was habe ich längst abgeschrieben, also an was kann ich nicht mehr glauben? Und vielleicht gibt es ja eine geheime Verbindung zwischen diesen beiden Fragekomplexen?

Teil 1: Ausreden und (endlich) ausreden.

Welchen phantasmatischen Raum mache ich aus, um mich aus meiner Verantwortung zu stehlen. Suche ich eher nach einer Rechtfertigung meines Nichthandelns oder Handelns? Wozu dient mir meine Vorstellungskraft heute, und stehen wir wirklich gesellschaftlich betrachtet unter einem Handlungsstau. Haben wir ein Rhetorikproblem. (Leere politische Rhetorik, die zu keiner Handlung führt). Wie verknüpft sich Schreiben und Handeln. Und warum habe ich das Gefühl, noch immer nicht zu Wort zu kommen. Stellen wir uns dem Raumproblem des Schreibens und Sprechens und klären endlich, wieviel eigentlichen Raum ich bräuchte!

In Kooperation mit dem Institut für Germanistik und Droschl Verlag.