Kompetenzen und kompetenzorientierte Lehre: Eine Gefahr für die Bildung?

Vortragender: Univ.-Prof. Mag. DDr. Manfred Prenzel
02.04.2019
18:00 - 19:00
Steirische Gesellschaft für Psychologie/Zentrum für PädagogInnenbildung
[0001010002] Aula, Universitätsplatz 3, 1.Obergeschoß
Anmeldepflichtig

Niemand hat etwas dagegen, kompetent zu sein, aber es finden sich immer wieder laute Stimmen, die kritisch gegen eine Kompetenzorientierung an Schulen und Hochschulen argumentieren. Der Begriff der Kompetenzorientierung, der seit einiger Zeit Eingang in pädagogische Institutionen gefunden hat, wird dabei oft verbunden mit Folgen der „Bologna“-Studienreform oder der Einführung von Bildungsstandards, die als problematisch empfunden werden. Es besteht anscheinend Sorge, dass mit der neuen Ausrichtung an Kompetenzen das Wissen keine Rolle mehr spielen und wesentliche Aspekte von Bildung verloren gehen würden. Diese Bedenken und die aktuellen Diskussionen zu diesem Thema sind der Ausgangspunkt des Vortrags. Hier wird zunächst gefragt, ob mit der Kompetenzorientierung denn tatsächlich Wissen irrelevant wird und wichtige Bildungsziele vernachlässigt werden.

Dazu sollen Kompetenzmodelle etwas näher betrachtet und auf Vorstellungen von Bildung bezogen werden. Aber es sollen auch empirische Befunde angesprochen werden, nämlich Befunde über beträchtliche Schwächen unseres Bildungssystems. Sie gaben – und geben weiterhin – Anlass, Unterricht an Schulen wie Hochschulen so anzulegen und weiterzuentwickeln, dass angestrebte wichtige Ziele wirklich erreicht werden.

Spielt Wissen keine Rolle mehr?

Das ist das eigentliche Anliegen einer Kompetenzorientierung, die keineswegs im Widerspruch zu anspruchsvollen Bildungszielen steht. Das Neue daran ist: Die Kompetenzorientierung geht realistisch vom tatsächlichen Können aus und vergewissert sich, ob Fortschritte in Richtung dieser Ziele erreicht wurden.

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