Jüdisches Leben in Graz

Ausstellungsführung

22.03.2023
16:30 - 17:30
Eine Veranstaltung von CLIO, Centrum für Jüdische Studien der Universität Graz, _erinnern.at_-Steiermark
Graz Museum, Sackstraße 18, 8010 Graz

Die Ausstellung begibt sich auf die Suche nach Jüdinnen und Juden, ihren Lebensräumen und Lebensbedingungen in Graz. Sie ergründet, was es bedeutet, jüdisch zu sein und jüdisch zu leben. Wie hat sich jüdisches Leben in der Vergangenheit gestaltet, wie drückt es sich heute aus? Wie war und ist es in der Stadt präsent? Welche politischen, ökonomischen, kulturellen und religiösen Faktoren beeinflussen das Leben?

Das Leben jüdischer Grazerinnen und Grazer ist über die Zeiten hinweg von Gemeinschaft und Vielfalt, aber auch Willkür und Verfolgung geprägt. Wesentliche Themen sind der Alltag in der mittelalterlichen Stadt und die Vertreibungen, die eine lange Abwesenheit jüdischen Lebens bis ins 19. Jahrhundert bewirken. Darauf folgt die allmähliche Einräumung von Rechten, sodass sich Jüdinnen und Juden wieder in Graz ansiedeln und ein reges Gemeinwesen aufbauen können. All dies vollzieht sich in einer Atmosphäre des zunehmend aggressiver auftretenden Antisemitismus, die sich im Novemberpogrom 1938 entlädt. Es leitet die nationalsozialistische Aneignung und Zerstörung jüdischer Lebenswelten und schließlich die Vertreibung und Ermordung der jüdischen Grazerinnen und Juden ein. Nach der Befreiung vom NS-Regime stehen die Rückkehr nach Graz, der Wiederaufbau der Gemeinde und die Bewältigung der Vergangenheit im Fokus.

 

 

Führung mit Gerald Lamprecht (Historiker)