Flüsse in Patagonien - Auswirkungen der invasiven Ausbreitung von Salix fragilis auf die Fluss- und Auenökosysteme

Flüsse Patagoniens

03.11.2020
17:00 - 18:30
Institut für Biologie
[0031OG0002] Hörsaal HS 31.11, Schubertstraße 51, Obergeschoß

Gregory EGGER (Klagenfurt am Wörthersee): Europäische Weiden (Salix spp.) sind charaktistische Pionierarten der Auenwälder der gemäßigten Zonen. Sie gelten als invasiv und können zu einer erheblichen Veränderung der Auengesellschaften und der Flussmorphologie führen. Als Untersuchungsgebiet wurden natürliche bis naturnahe Umlagerungsflüsse in den chilenischen Anden des nördlichen Patagoniens ausgewählt. Der methodische Ansatz geht von einer Analyse der Standorts- und Vegetationsdaten sowie dendrologischer Analysen von der invasiven Weidenart S. fragilis und den häufiger vorkommenden einheimischen Gehölzarten aus. Man erhält so das Muster der Nischenposition aller Gehölzarten entlang eines hydrogeomorphologischen Gradienten, die Nischenbreiten und die Wachstumsraten. Die Ergebnisse zeigen, dass S. fragilis relativ zu den einheimischen Arten schneller wachsen (insbesondere in Jugendstadium) und besser an morphodynamisch stark beeinflusste Standorte angepasst sind. Im Rahmen einer derzeit laufenden Studie werden die bestimmenden Ausbreitungsfaktoren von S. fragilis, dessen aktuelle Verbreitung im gesamten nördlichen Patagonien (Chile, Argentinien) und Ausbreitungstendenz näher untersucht.