Die pflanzliche Diversität im Vergleich von Ur- und Wirtschaftswäldern in den Karpaten

29.01.2019
17:00 - 18:30
Institut für Biologie
[0032EG0008] Hörsaal HS 32.01, Holteigasse 6, Erdgeschoß

Stefan Kaufmann (Freiburg): Es existieren widersprüchliche Belege hinsichtlich der Auswirkungen von Waldbewirtschaftung auf die Diversität von Pflanzen. Verschiedene Studien haben ergeben, dass Urwälder gar nicht so artenreich sind und Waldbewirtschaftung zu einem Anstieg der pflanzlichen Diversität führen kann. Jedoch sind solche Schlussfolgerungen häufig aus dem Vergleich von Wirtschaftswäldern mit Referenzwäldern gezogen worden, in denen die Waldbewirtschaftung erst vor wenigen Jahrzehnten eingestellt wurde. Vergleiche zwischen Wirtschaftswäldern und Urwäldern ohne Anzeichen früherer forstlicher Maßnahmen fehlen in Europa weitgehend. Diese Studie befasst sich mit den Auswirkungen von Waldbewirtschaftung auf die pflanzliche Diversität im Vergleich zu Urwäldern ohne Anzeichen früherer forstlicher Ein-griffe, gelegen in den westlichen Karpaten der Slowakei. Im Rahmen dieses Vortrags werden die wichtigsten Erkenntnisse aus 5 Jahren Urwaldforschung zusammengefasst. Neben den Auswirkungen auf die Diversität von Gefäßpflanzen, Flechten und Moosen wird auch auf die Rolle natürlicher Walddynamiken eingegangen und die Bedeutung der Baumkronen für epiphytische Flechten und Moose hervorgehoben. Die Ergebnisse zeigen deutlich wie wichtig der Schutz der letzten Urwald Reste für den Erhalt der pflanzlichen Vielfalt ist.